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Musik und Wein – alles fein?

 

Eine Weinrallye zum Thema Wein und Musik? Nur vermeintlich ein leichtes Thema, das sich WeinReich da als Rallye-Gastgeber ausgesucht hat. Zwar fällt jedem die eine andere Gelegenheit ein, bei der er Wein mit Musik genossen hat, und alles perfekt zusammengepasst hat. Manchmal stand das eine im Vordergrund, ein andermal das andere, und bei anderer Gelegenheit hat vielleicht der Sound genervt oder aber der Wein war furchtbar, die Party aber trotzdem genial.

Ob und wie sie zusammenpassen; wann und in welcher Kombination ein positives Synästhesie-Erlebnis möglich ist – eine Frage, die sich wahrscheinlich weder allgemein noch annähernd befriedigend beantworten lässt.

» Musik wird oft nicht schön gefunden,
Weil sie stets mit Geräusch verbunden. «

-Wilhelm Busch, Der Maulwurf

Auch in Restaurants und Weinbars können einem schlechte Musik jedwedem Genres die Laune am Essen wie am Trinken trüben und manchmal wäre keine Beschallung angenehmer als die dargebotene. Es muss ja nicht gleich der Steggeiger sein, der nervt, auch Britney und ihre Kolleginnen sowie abgenudelte dummdämlich-penetrante Kaufhausmusik wirken auf manche genussmindernd und magensäurebildend.

Wein, Weib und Gesang | Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll

»Töne, frohe Leier,
Töne Lust und Wein!
Töne, sanfte Leier,
Töne Liebe drein! «

– Gotthold Ephraim Lessing, An die Leier

Von der Bibel über Goethe und Lessing bis zur heutigen populären Musik lassen sich unzählige Beispiele der Verbindung von Musik und diversen berauschenden Substanzen in unterschiedlichster Qualität finden, wobei der Wein sicherlich einen prominenten Platz einnimmt und nicht wenige Werke Eingang in unser Kulturgut gefunden haben.

Manche Musikstücke befassen sich selbst mit dem Thema Wein, wie beispielsweise » Little Ole Wine Drinker, Me « von Dean Martin:
»I’m praying for a rain in California, so the grapes can grow and they can make more wine(…) «

Ein weiteres Exemplar, bei dem sich mir allerdings gewaltig die Nackenhaare aufstellen, ist » Red Red Wine «. Ursprünglich von Neil Diamond und weltberühmt geworden durch UB40 behandelt der Megahit die alte Leier vom Weinkonsum, um die Gedanken an die verflossene Liebe nebst zugehöriger Liebespein in zu ertränken…
[nee, also dieses Lied wird bei aller Liebe und Toleranz nun wirklich nicht verlinkt, nicht mit mir!  🙂 ]

Dem geneigten Deephouse-Hörer wird sicherlich noch »Music And Wine« von Blue Six in Erinnerung sein – trotz lässigem Groove thematisch auch hier eher ein bedauernswerter Hintergrund mit fragwürdigen Konsumverhalten: „used to get high just to pass the time, music and wine were the only friends of mine…“

DJ meets Sommelier

Um den „Weinmusikalischen Diskurs“ nicht ausufern zu lassen nunmehr zu der Frage, wie Wein und Musik beziehungsweise Ohren und Zunge(n?) zusammenfinden können. Nicht unbedingt einfach zu beantworten, die Geschmäcker sind schließlich verschieden, und das ist auch gut so. Würden wir alle immer die gleiche Musik hören und die gleichen Weine trinken, wie würde man dann etwas Neues kennen lernen?

Musik polarisiert vielleicht noch stärker als die meisten anderen Formen ästhetischen Genusses, doch auch der bevorzugte Weingeschmack mancher Liebhaber kann mitunter extrem und alles andere als massenkompatibel sein. Eine gewisse Offenheit und Toleranz schadet bei der Verbindung von Wein und Musik sicherlich ebenso wenig, wie ein wenig Rücksicht und Beachtung dieser einfachen Regel: du sollst deinen Gast nicht nerven!
Wenn alles zusammenpasst, steht einem gelungenen Abend nichts im Wege. Klassische Musik kann genauso passend sein wie Rockmusik oder elektronische Grooves zum entspannten Clubbing-Event… Wagners Tannhäuser kann aber auch ebenso nerven und einen Weinabend zerstören, wie Technobeats oder Thrashmetal-Rifforgien.

Als Musikliebhaber mit breit gefächertem Geschmack hat man es vielleicht einfacher, etwas Konsensfähiges im Schrank oder auf dem Player zu finden, (hoffentlich auch im Weinkeller!) doch was steht eigentlich im Mittelpunkt? Töne, Lust und Wein? Wenn man sich wegen der Musik nicht mehr anständig mit seinen Gästen unterhalten kann, muss einem dies entweder ziemlich egal sein oder der Wein verdammt gut, anderenfalls ist sie unpassend.

Zum Abschluss unserer Weinrallyefahrt noch ein Klassiker:
» Summer Wine « von Nancy Sinatra and Lee Hazlewood.

[vsw id=“mQiDs9tKZv4″ source=“youtube“ width=“425″ height=“344″ autoplay=“no“]

Einige interessante Fragen bleiben indes vorerst noch unbeantwortet – wie würde ein Lied klingen, dass Ihr zu dem Thema schreibt? Wie würde es heißen?

» Last night a Pinot saved my life « … ?
»
No Fango, no Pinot, just a lousy sticky Chardonnay
«?
»
Dust in the Riedel
«?

Okay, einen haben wir noch: music & wine, das Video!

[vsw id=“0sXUR_Im6Mk“ source=“youtube“ width=“425″ height=“344″ autoplay=“no“]

Extra für die Weinrallye #36 gedreht…

leider ist der Sound nicht so berauschend wie die zur Herstellung verwendeten Weine;-)

Trotzdem viel Spaß damit!

Was die Kollengen und Rallye#36-Teilnehmer schreiben

  • weitere werden folgen & verlinkt, ggf. bitte Hinweis!

5 Kommentare

  1. Yeah, ‚tallica Babe.

  2. jau! unter anderem… vino ua. feat. by enderle-moll…

  3. hehe, kill em all, wo hast du denn die ausgegraben 🙂

  4. @Dominik – im Weinkeller natürlich! *ggg*

  5. [EDIT] Dank eines kaum hörbaren Hauches von Content von Sony Music Entertainment ist das Video in unserem schönen Land leider nicht mehr erhältlich… Danke Sony! Danke auch an die GEMA, die derartiges Verschwinden von Inhalten im deutschen Web, insbesondere bei Youtube Deutschland unterstützt und fördert. Ganz toll!

    Das Filmchen zum Thema Musik & Wein gibt es also nicht mehr in Deutschland zu sehen, bis sich entweder unser Urheberrecht ändert, oder…

    Egal. Prosit!

Kommentare sind geschlossen.