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Vom Öffnen, Hebeln und Hauen

Hebeln oder Ziehen?

So alt wie die Frage nach dem richtigen Weinbehältnis dürfte auch die nach dem richtigen Verschluss sein. Keine Angst, es wird hier kein Versuch einer neuerlichen Debatte um die Frage „Kork oder Schraubverschluss“ geben, denn das ist vor allem eins: Laaaaangweilig!

Beim Schrauber stellt sich aber eine Frage sicherlich nicht: Womit traktiert man nun den Korken am besten und wie öffnet man die Flasche, wenn kein Korkenzieher zur Hand ist? Fragen über Fragen. Und eindeutige Antworten gibt es auch keine. Korkenzieher gibt es in mannigfaltiger Ausfertigung und von geschätzten 99 Cent bis zu… Ich hatte mal mit einem original Laguiole-Kellnermesser für weit über 100 € zu tun – das Gerät war meinem in jeder Hinsicht unterlegen, nur die edlen Hölzer waren in ihrer haptischen Anmutung schon sehr geschmeidig.

Aus konstruktiver Sicht gibt es vielerlei Methoden und Designs, mit Zieharmonika-Faltung oder langen Flügelhebeln bis hin zu Luftdruck. Ich bevorzuge (neben dem Schraubverschluss 😉 das klassische Pulltap Kellnermesser, das es bereits ab ca. 7 € gibt, oder eben einen Nachbau. Die beschichtete Spirale und der Doppelstufenhelbel befördern auch morsche und festsitzende Korken sicher aus der Flasche, nur bei Prosecco sind sie nicht so geeignet und einer mit Flügeln vorzuziehen: Der starke Druck auf den Flaschenrand kann zum Bersten führen. Die einstufigen Kellnermesser-Modelle sind nicht so meins und erzeugen oft einen erheblichen schrägen Druck auf den Korken, bei dem diese gerne mal durchbrechen.

Was tun ohne Korkenzieher?

Russisch, also einfach den Kopf Abschlagen? Nicht eben elegant und Splitter im Wein oder in der Hand sind auch nicht Jedermanns Sache. Diese Methode hier ist vielleicht nicht für ältere, depotreiche Weine zu empfehlen, da dieses durch die Erschütterungen aufgewirbelt wird, aber allemal besser, als den Korken in die Flasche zu drücken und basiert auf simpler Physik:
Die Rückstoß-Methode. Wenn wir das schon in der Schule gelernt hätten…

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Säbeln hilft!

Für Champagner braucht man in der Regel keinen Korkenzieher 😉 Hier ist eine Champagnerzange bei festsitzenden Korken hilfreicher, ein zangenförmiger Nussknacker tut es auch und sieht auch fast genauso aus.
Elegant ist natürlich auch die Sabrage, also die Öffnung mit einem Säbel. Mit dem Rücken eines großen Küchenmessers – oder falls gerade zur Hand – eines Katana-Samuraischwertes geht es zur Not auch…
Wie man es richtig macht, wird in diesem netten Filmchen charmant erklärt:

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Als idealen Kandidaten zum Üben der Sabrage empfehlen wir übrigens einen, äh nein, das gibt nur Ärger 😉

 

Passende Korkenzieher-Wear gefällig?

 

2 Kommentare

  1. Hallo,

    ich wollte dir nur einmal mitteilen, dass ich den Schreibstil wirklich gut gelungen finde! Das klingt nicht so trocken wie manch anderer Text, das liest sich wirklich gut.

    Ich persönlich finde Laguiole Kellnermesser sehr gut. Welches Kellnermesser benutzt du denn, wenn es besser war als eines von Laguiole?

    Gruß,
    Dennis

  2. Merci Dennis, das hört man zwar selten aber doch gerne!
    In Sachen Sabrage: Wer ein Laguiole kaufen will macht damit sicher nichts falsch, außer dass man das Geld sicher auch in anständigen Champagner investieren kann. Eigentlich reicht auch ein großes Küchenmesser oder Küchenbeil, also die chinesische, breite Variante aka Nudelmesser. Am besten etwas das man auch sonst nutzen kann. Die wahre Kunst ist allerdings die Sabrage mit einem Weinglas: wer weniger als zwei Zalto Gläser zerdeppert, ist richtig gut… 😉

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