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VinoCamp2011 – ein erster Rückblick

Ein kurzer Rückblick und erstes Feedback zum ersten VinoCamp2011 in Geisenheim

Es war großartig. Ok, das war vielleicht etwas sehr kurz zusammengefasst;-)
Zunächst jedoch ein herzlicher Dank an das gesamte OrgaTeam, allen voran Susanne Bürkle, Thomas Lippert, Dirk Würtz und all denen, die mitgewirkt haben, in welcher Form auch immer.

Ein extra dickes Dankeschön, welchem mindestens ein eigener Absatz gebührt, geht aber an Gaby Würtz. Ohne Menschen, die nicht nur drüber reden sondern auch zupacken, organisieren und Handeln gilt auch bei solchen Veranstaltungen gar nichts! Weder die Soziale Weinprobe noch die Partys bei der Sektkellerei Bardong noch die in der Weinbank wären ohne sie zu vergleichbar gelungenen Ereignissen für hoffentlich alle Teilnehmer geworden! DANKE GABY!

Übrigens ist an dieser Stelle auch den Sponsoren zu danken, ohne die sich eine derart gute Veranstaltung auch beim besten Organisationstalent nicht stemmen lässt. (ohne Gläser nicht mal trinken;-) Originell war die Live-Schaltung des Sponsors CIVB, also der Fachverband der Bordeaux-Weine Bordeaux.com nach ebenda, wo sich unser originalverkorkter Christoph Raffelt auf deren Einladung hin befand und von der VinExpo berichtete.

Für alle, die jetzt schon Entzugserscheinungen haben und gerne weiter diskutieren würden – das lässt sich aus anderen Medien und – um es mit Matthias Metze zu sagen – nach dem VinoCamp ist vor dem VinoCamp!

Spannende Themen, gute Gespräche…

In diversen Sessions wurden viele Fragen gestellt, einige beantwortet und noch mehr aufgeworfen. Neben den Feierlichkeiten war die Social Winetasting-Aktion mit gefühlten 300 Weinen eines der Highlights der Veranstaltung. Nach manchen wäre etwas mehr Zeit für Diskussionen schön gewesen, allerdings setzten sich diese dann oftmals auch im Verlauf der Abende, bei den Partys oder bei anderen Gelegenheiten fort. So fand ich mich beispielsweise nach Zwei Uhr Nachts am Samstag mit Harald Steffens vom Weingut Steffens-Kess sowie dem Weinbau-Studenten Jörg Wendel und Weinhändler Sven Zerwas von Vin et Vie, eine verstimmte Gitarre in der einen, einen Sekt von Jörg in der anderen, über Spontanhefen und Bioweine diskutierend in einer Jugendstil-Studentenbude wieder… die Diskussion hätte jeder Session zur Ehre gereicht!

Das Projekt-Sekt-Ergebnis von Jörg war übrigens mehr als nur bemerkenswert, auch alte Hasen schaffen das nicht immer, großer Respekt! Den 08er Brauneberger Sekt aus Willi Haag-Grundweinen hatten wir aus der 075er Flasche, während er beim Social Tasting aus der Magnum kam. Unterschied: 1 Jahr mehr Hefe-Lager…

Frauen und Weinblogger, eine Hemmschwelle?

Iris Rutz-Rudel, Winzerin und Bloggerin, befasste sich in ihrer Session mit dem Thema, bei der einige der anwesenden Frauen zwar durchaus von Interesse, aber auch von erheblichen Berührungsängsten sprachen. Meiner Interpretation nach ist jedoch die Technikbarriere weniger ausschlaggebend, da sich offensichtlich unter den Food-Bloggern viele Frauen finden, die Technik jedoch die gleiche ist. Wo sind die ganzen Sommelièren, die deutschen Winzerbloggerinnen? Kompetente Frauen in der Branche gibt es ja wirklich viele, und zwar nicht nur in Gastronomie und dem Weinberg. Man muss nur mal über die ProWein laufen… Vielleicht sind die Männer schuld? Gerade im Weinbereich zeigen viele Geschlechtsgenossen ein Dominanzverhalten, das die Schwelle zur Lächerlichkeit weit überschreitet… gerade dieses Verhalten sorgt bei vielen dafür, dass das Thema Wein als kompliziert und (pseudo-)wissenschaftlich wahrgenommen wird, mit dem sich scheinbar nur ausgewiesene Experten oder Wichtigwisser befassen dürfen. Iris wird in ihrem Blog diese Tage sicherlich dazu noch eine Zusammenfassung verfassen.

Weinblogger und Recht – ein weites Feld

Die Session von Thomas Günther von weinverkostungen.de und mir war eine der letzten dieses VinoCamps. Gerade das Thema Verwendung von fremden Content, insbesondere urheberrechtliche Fragen zur Verwendung von Bildern zeigte, wie komplex die Materie ist. Abmahnungen von Konkurrenten, Ehrverletzungen und Falschaussagen, all das kommt auch in der Weinwelt vor. Die Beachtungspflicht der Preisangabenverordnung gilt auch in Winzer-Webshops… Beim nächsten VinoCamp wären vielleicht mehrere Veranstaltungen zu Unterthemen keine schlechte Idee? Ich hoffe, dass bei den Teilnehmern zumindest das Problembewusstsein und die Sensibilität für mögliche Fallstricke geschärft wurden. Ich werde dazu noch einen eigenen Artikel schreiben.

Interessant ist es jedenfalls zu sehen, wie nach der Veranstaltung eine Welle der Vernetzung über Facebook herein bricht, Bilder und Filme getauscht und kommentiert werden – eben genau das, was Social Media attraktiv macht. Ebenso zeigt es aber auch, wie schön und wichtig es ist, sich auch im Real Live zu treffen, zu diskutieren und auszutauschen. Wenn man sich persönlich kennt, sieht man manches anders, einiges auch schärfer…

Die großartigen Bilder und viele mehr sind übrigens hier zu finden und wurden von Andreas Baldauf vom Fotostudio Beautygrafie erstellt. www.BEAUTYGRAFIE.de

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7 Kommentare

  1. Wenn wir alle unsere subjektiven Zusammenfassungen zusammenfassen, wird ein epochales Gemälde aus der Vinocamp-Rückschau. Bin gespannt, was da bei Dir noch kommt. Und das Frauen-Thema werden wir mit Iris sicher noch vertiefen…

  2. Jörg, ist das gut oder schlecht, das Epochalgemälde? 😉

  3. Sehr schöne zusammenfassung der Erlebnisse auf dem VinoCamp! Die Veranstaltung war – Du hast es ja schon geschrieben – absolut genial! Wichtig ist nun für unsere Szene, dass wir den Schwung bis zum nächsten Camp aufrecht erhalten. So können wir dann mittel- und langfristig für die Aufmerksamkeit sorgen, die wir uns für unser so schönes Thema Wein doch alle wünschen – oder?

  4. Sehe ich auch so, Ingo! Let’s swing the CampusSchwung zum VinoCamp2012 🙂

    Etwas ganz wesentliches hat Thomas Günther in seinem Fazit auf den Punkt gebracht:
    Das VinoCamp bringt Vernetungsmöglichkeiten außerhalb des „WeinWeb2.0-Ghettos“, dh. nicht nur eine Verdopplung der ThinkAlikes und des „Sichumsichselbst-Drehens“ der Weinszene, sondern frische Impulse, auch von außerhalb, die uns hoffentlich alle weiterbringen, und sei es auch nur menschlich…
    http://weinverkostungen.de/vinocamp-2011-was-bringt-es/

  5. Hallo liebe Leute,
    ich hoffe allen gehts gut? Also zur Info zu meinem Sekt: Die 0,75er war 15 Monate auf der Hefe, recht kurz, aber da wir da immer den Forschungsanstalts-Keller mit den Flaschen besetzen und das Sektprojekt immer sehr beliebt ist, müssen die „alten“ Flaschen raus, um Platz für die neuen zu schaffen. Da aber der Verkorker für die Magnums kaputt war, ist mir das sehr entgegen gekommen, das Degorgieren von diesem so weit wie möglich heraus zu zögern, was dann nochmal weitere 11 Monate waren, also die Magnum war somit 26 Monate auf der Hefe. Da wir die aber gerade vor 3 Wochen degorgiert hatten, war diese noch recht kantig am Gaumen, die 0,75er dagegen ist dem ja schon 1 Jahr vorraus und von daher auch schon weiter im Geschmack.
    Ich freue mich auf jeden fall schon mal auf das nächste VinoCamp, hoffe nur, dass ich da auch Zeit für habe, da ich dann ja in Montpellier bin, aber wenn das wieder zur gleichen Zeit ist, könnte das sogar mit etwas Glück funktionieren, wenn nicht hoffe ich dass es eine Liveschaltung ins Bordeaux gibt, denn da wären Olaf und ich dann 🙂

  6. @Stefan
    Bunt ist es allemal! Mit Tendenz zu gut.
    Was mich immer noch ein wenig irritiert an der WeinWebWelt – zumindest der, die sich in Geisenheim materialisiert hat – ist: Der Großteil der Akteure hat auf irgendeine Weise geschäftlich mit der Thematik zu tun. Auch das ist nichts, was ich schlecht finde. Nur bemerkenswert: Bei den Foodies ist das ja – wie erwähnt – gänzlich anders.
    Ich muss da noch eine Haltung dazu finden. Gerade weil ich eher als Netizen mit Weinaffinität vor Ort war. Dass ich beruflich mit PR zu tun habe und journalistisch hin und wieder im Foodbereich publiziere, konnte ich bisher ganz gut von meiner Blogger- und Facebookidentität trennen.

    Vielleicht mache ich aus allem einfach eins und werde wirklich Weinaktivist. Du machst das übrigens prima hier. Dass ich diesen Blog nun wahrnehme, ist immerhin ein konkretes Vinocampergebnis.

  7. @Jörg – merci! Es kann sicher (auch eine Art Fazit) nicht schaden für die meisten, ab und an ihren Standpunkt zu überdenken. Was mache ich hier, für wen schreibe ich, was will ich vermitteln und verkaufe ich etwas?
    Netizen mit Weinaffinität und PR-Background ist doch eine erstklassige Basis 🙂
    Zur Trennung von Blogger- Twitter- Facebookidentität frage ich mich, ob das wirklich sinnvoll ist oder „und wenn ja, wieviele?“ 😉

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