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Le Joyau Margaux 2003

Kleiner Grand vin de Bordeaux

Es gibt Weine, über die freut man sich, über andere ärgert man sich und wieder andere hinterlassen einen etwas verwirrt oder verursachen ein Achselzucken. So auch dieser Margaux 2003 aus der SCEA Château Haut Breton Larigaudière. Kein gänzlich unbekanntes Château und dennoch wieder ein Kandidat für die Gruppe –
«dafür hätte man im Languedoc-Roussillon was anständigeres bekommen».
Jaja, ein blöder Vergleich, ich weiß. Muss trotzdem manchmal gesagt werden 😉

Schönes Dunkelviolett im Glas und in der Nase durchaus gefällig, rollt dieser Margaux erstaunlich ruckelig und holpernd über die Zunge.
Ob er gerade seinen Winterschlaf hält oder die Kurve der Weinentwicklung gerade ihren Tiefpunkt erreicht? Hier stehen die typischen jedenfalls BDX-Aromen „schlecht integriert“ neben einander. Schokoladentöne und Chassis wundern sich über den Marmeladentopf mit dem Fruchtkompott; die Tannine stehen in der Ecke und die dominierende Säure übertönt die durchaus üppig vorhandene Aromenvielfalt. Nicht dass wir uns falsch verstehen, man kann den Wein durchaus problemlos trinken!
Es verbleibt nur ein großes ‚Aber‘.
Ettliche Stunden später haben sich im Dekanter die Ecken und Kanten etwas abgeschliffen und geben den Blick frei auf das Fruchtkörbchen mit dunklen Beeren und Backpflaumen. Die penetrante Säure ist allerdings immer noch zu laut vernehmbar, um von einer harmonischen Symphonie für die Geschmacksnerven sprechen zu können. Am anderen Tag sind die Disharmonien in der Restflasche zwar größtenteils verklungen, die filigraneren Töne allerdings auch entfleucht. Schade eigentlich…

Rebsorten ca. 60% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 5% Petit Verdot, 3% Cabernet Franc.
Ausbau 12-15 Monate im Barrique. 12,5% Vol. Alk. Jhg. 2003.
Produzent : François de Tonnay, Appellation Margaux Contrôlée,
SCEA Château Haut Breton Larigaudière, Propriétaire à Sussans, Margaux.

Das passende Shirt dazu…

Gibt’s hier im Baccantus-Shop! (Achtung, Eigenwerbung! 🙂

3 Kommentare

  1. Hi! Das ist so genial beschrieben, dass ich den Wein fast kaufen will… :D. Danke!
    Cheers, Heike

  2. Jetzt hab ich zumindest gelernt, dass der richtig „Jouyaux“ heißt, bei mir firmierte der immer unter „Jouyan“, dafür hat sich die Mühe doch schon gelohnt.

    Gruß
    susa

  3. auf dem Etikett stand „Joyau“ ohne x, aber so wird auch kein „Joy“ daraus… 😉

Kommentare sind geschlossen.