Weihnachtsmarkt – das Wacken der Bürofachangestellten.
Billiger Glühwein ist kein Genuss-Getränk, sondern ein grausamer Anschlag auf die Zivilisation, Weihnachtsmarkt-Gemütlichkeit hin oder her. Was auf den Märkten, aber auch im Supermarkt in Tetrapacks oder Literflaschen beim Discounter so verkauft wird, kann wahrscheinlich durch diverse Gewürze nur gewinnen, da der Wein schon preislich zu denken geben sollte. Ist da überhaupt Wein drin? Will der Konsument das wissen? Aber vielleicht geht es ja auch eher ums Vergessen?
Unter einem Euro der Liter? Also weniger als der Frostschutz fürs Auto? Prost Mahlzeit und allzeit gute Sicht!
Wärmt im Winter. Mit Zimt, Nelken, Orangen- und Zitronenauszügen!
Verhindert zuverlässig das Einfrieren der Scheibenwaschanlage bis -20 °C.
Ist Polycarbonat-verträglich und Fächerdüsen geeignet.
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Wer nach dem Konsum (Genuss kann man das einfach nicht nennen, sorry) über Kopfschmerzen anderntags klagt oder Sehfeld-Ausfälle hat, soll sich nicht beschweren. Was sind eigentlich Zitronenauszüge?
Es geht auch anders, wenn man denn überhaupt auf die gewürzten Warmweine steht. Gründe, dies nicht zu tun, gibt es reichlich. Ein paar Rezepte hatten wir hier im Baccantus-Blog schon vor einigen Jahren gepostet.
> hier geht’s zum Alt-Glühwein-Artikel.
Hier noch ein paar neue, „approved und geliked“, kopfschmerzfrei.
Wichtig ist bei allen Glühwein-Zubereitungen: Ohne gute Zutaten geht es nicht. Also besseren Wein, Gewürze und bessere Früchte können nicht schaden. Wer keine Nelken mag – weglassen. Wer keinen Zimt mag – dito. Wer lieber seine Sammlung an seltenen Pfeffersorten aus dem Dschungel Kambodschas einsetzen mag – rein damit. „Normale“ Gewürze tun es aber auch, nur die Teebeutel-Glühwein-Würzmischungen müssen es wirklich nicht sein. Behandelte Zitronen oder Orangen sollte man ohnehin nicht verwenden. Außerdem: Die Flüssigkeiten langsam erwärmen, nicht kochen. Niemals. Nicht nur, dass Aromen und Alkohol verfliegen (der Alk schon bei 78,32 °C) – es bilden sich durch Zuckerstoffe, Fruchtsäuren und Gewürze chemische Verbindungen, die nicht ausschließlich gesundheitsfördernd sind. Allzu gesund ist das Ganze aber eh nicht… Für Details konsultieren Sie besser Ihren Arzt (steht am Weihnachtsmarktstand gegenüber) oder besser noch einen Lebensmittelchemiker.
White Duke on Cinnamon…
- 1 Flasche Weißwein. (Gewürztraminer, Sauvignon Blanc, Muskateller/ Muscat, Riesling, etc…)
- 500 ml klarer Apfelsaft (kann auch etwas weniger sein. Anständige Säure schadet nicht.)
- Schale von 1 unbehandelten Zitrone, in Zesten oder geschnitten.
- Ein ordentlich dickes Stück frischer Ingwer, grob gehackt oder geschnitten.
- 50 g weißer Kandiszucker (mehr nach Geschmack. Brauner Rohrzucker geht natürlich auch, könnte aber ggf. das Ergebnis farblich etwas beeinträchtigen.)
- 1 Zimtstange
- 1 zerstoßene Kardamom-Kapsel
Zutaten in einen Topf geben und langsam erhitzen, aber nicht kochen lassen (unter 80°C reicht völlig). 20 min. bei niedriger Hitze gut durchziehen lassen. Den Glühwein durch ein Sieb in die Trinkgefäße füllen und servieren. Wer mag oder noch mehr Alkohol braucht, warum auch immer, kann noch einen Schuss Grand Marnier oder Rum hinzugeben. Keine Zalto-Gläser verwenden! 😉
Wer ein Rezept mit Rotwein braucht – hier gilt nach wie vor das Grundrezept:
Eine Flasche Château Petrus, eine Stange Zimt, eine halbe unbehandelte Orange, drei Nelken, ein Hauch von Sternanis.
Experimente beim Thema sind ausdrücklich erlaubt, und wer noch Merlot (z.B. Petrus), Schwarzriesling (Pinot Meunier) oder Dornfelder halbtrocken entsorgen muss – Glühwein ist die Gelegenheit zur Restweinverklappung. Hat jemand schon mal einen Aufguss von Rotwein mit Spekulatius und Lebkuchenkrümeln versucht? Aus dem Biomarkt oder selbstgemacht, versteht sich, nicht vom Discounter… Berichte von Überlebenden an die Blog-Adresse erbeten.
Danke, dass Sie das Theme Glühwein mal ansprechen! Die Angebote auf diversen Weihnachts -oder Silvestermärkten wird dem Anspruch den Namen „Wein“ zu tragen nicht gerecht. Das ist wirklich ein Anschlag auf die Zivilisation, wie Sie schon sagten.
Der Artikel aus dem Jahre 2009 über Gewürzweine/ Glühweine ist sehr empfehlenswert! Habe selbst das Rezept für den weißen Glühwein ausprobiert und kann es jedem wärmstens empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen.
freut mich zu hören, dass die Rezepte auch in der Realität Anklang finden! Bin auch seit Jahren „Wenn-überhaupt-dann-Weiß-Glühwein-Fan“, sofern sich ein anständiger Muscat oder Gewürztraminer finden lässt…